Kinder suchtkranker Eltern erleben in ihren Familien Instabilität, Unberechenbarkeit, Vernachlässigung, psychische und physische Gewalt. Suchtprobleme von Eltern oder wichtigen Bezugspersonen stellen für Kinder und Jugendliche ein erhebliches Gesundheits- und Entwicklungsrisiko dar. Sie leben in einer permanenten Überforderung, fühlen sich hilflos und schuldig. Sie lernen zu schweigen und den Schein zu wahren, sie halten extreme Stimmungsschwankungen und Auseinandersetzungen aus und schlichten Streit. Häufig übernehmen sie Aufgaben, die von ihren Eltern nicht mehr wahrgenommen werden. Das Risiko, dass sie selbst seelisch erkranken, ist daher sehr hoch: 50 Prozent von ihnen werden später selbst suchtkrank. Kinder aus suchtbelasteten Familien sind damit die größte bekannte Risikogruppe zur Entwicklung einer eigenen Suchterkrankung.
Allein in der StädteRegion Aachen sind schätzungsweise 13.000 Mädchen und Jungen betroffen. In Deutschland lebt etwa jedes sechste Kind unter 18 Jahren mit substanzabhängigen Eltern. Darunter fallen rund 2,65 Millionen, die mit der Alkoholkrankheit eines oder beider Elternteile konfrontiert sind. Mit drogensüchtigen Eltern leben in Deutschland ca. 40.000 bis 60.000 Kinder.